Abgelenkt

Der langweilige Blog eines langweiligen Schriftstellers.

Sonntag, Dezember 31, 2006

Sylvester

Auch dieses Jahr schreibe ich es nicht mit "i". Das hat an sich keinen wirklichen Grund, das muss es aber auch nicht. Letztes Sil---, ... Sylvester ... Letztes Sylvester und auch heute wurde ich gefragt ob, wann und wie ich feiere. Gar nicht, punkt. Ich kaufe mir auch keine Kracher und den ganzen Mist, das hat mir im Alter von sieben eine ziemlich blutige Berichterstattung in der Glotze vermiest und der Umstand, dass ein damaliger Klassenkamerad sich davon fast die Finger wegreißen ließ. Früher kauften wir nur diese Kinderscheiße mit den bunten Farben und dem Dreck. Es wurde zum Ritual mit meinem Vater des Nachts herum zu streunen und zum Schluss hin den Großteil des Feuerwerks am Parkplatz zu zünden, was in vielen Bildern festgehalten wurde. Mir gefiel es zwar auch weil ich zündeln durfte, aber hauptsächlich weil ich es zusammen mit meinem Vater machen konnte. Irgendwann ließen wir den Mist dann und Sylvester gehörte offiziell zu den Feiertage die bei uns nicht gefeiert wurden. Das tat vor allem dem Geldbeutel gut und ich fand's durchaus vertretbar. Ich mein, es hat nur Vorteile. Viele Leute sehen diese Vorteile nicht und lassen sich für (zu) viel Geld illegal mit Kerzenwachs übergossene handgelenkdicke, unterarmlange Riesenböller importieren, die hierzulande verboten sind (und schau ich mir diese gewaltige Größe an, glaube ich sogar dass sie das auch in China sind). Naja, einmal im Jahr dürft ihr von mir aus schon Krach machen und die Umwelt verschmutzen, aber versprecht mir, dass ihr auf euch und eure Mitmenschen aufpasst. Könnte durchdrehen wenn ich diese arschgefickten Halbstarken sehe, wie sie extra warten bis die alten Leute von der Kirche kommen um in ihrer Nähe ihre scheiß Kracher zu zünden. Ich konnte Kracher noch nie leiden. Als Kind hatte ich Schiss vor dem Krach und einmal wurde mir so'n Knall-Dildo (versehentlich?) ins Kreuz geworfen, worauf ich eine starke Druckwelle verspürend hinfiel und bis zum morgigen Tage ein lautes Pfeifen in den Ohren nicht mehr wegbekam (schlimmer als bei Christ's Bandproben und verfickt noch mal, das will was heißen). Dabei hab ich ohnehin schon ziemlich krassen Tinnitus.
Meinen Jahresrückblick möchte ich aus Zeitmangel nur kurz anfangen, um ihn dann morgen fortzuführen:
Anfang 2006 endete mein erstes Semester der BWL, mit durchschnittlichem Erfolg (eine billige Klausur versaut für dessen Wiederholung ich mir jetzt dann eine 1,0 vorgenommen hab, auch wenn ich wahrscheinlich bald zu WINF wechseln werde). Anfang Februar führte ich mein "Tagebuch" von c-me-p.de an dieser Stelle hier weiter, mit fast ausbleibendem Feedback, was unter der großen Hilfe von Michael Weigl, Sebastian Heid und vor allem Daniel Surreal sich zunehmend änderte. Ein herzliches Dankeschön auch an alle, die keine Konsequenzen fürchten sobald sie meinen blöden Arsch bei sich verlinken. Namentlich (hahaha) seien genannt pOggO (mein Bruder, wie könnte ich meine Liebe zu dir veranschaulichen ohne mir Schnittwunden zu zufügen), frech-n-nett ("ich sach ma: wenns nicht rockt, dann ises fürn arsch..."...du rockst...punkt), Fjaellet (sick fuck, ich liebe dich), Frau H. (KATTL!!! Ich bin so dicht auf ihre Wortdichte), Chris (mein Nachbar, tritt ein und mach's dir auf meiner Frau bequem), Lester (mein Rockefella, du bist'ne ganz fiese Leberwurst aber ich kann dich und deinen Blog gut leiden;), Lady Ciriel (boo-ya! wir sehen uns nächstes Jahr wieder für'ne fette Oper, aight?). Weiter hervorgehoben (mostly for kommentieren) seien Christ (du bist ich und ich bin du, aber wer is’ er?), Giffah X 2da muthafuckin' MC (BIIIIjjjjjAAATTTTCCCHHHH!!!!), Ichmarin (du Sau), Joppi (Boyle und Ruhmbekleckerung 4 Eva), RHIA (Deutschlands Literatur zählt auf dich! Sie is' am verbluten und nur du hast die passende Blutgruppe!), Karina (Gott schütze dich und deine Familie, imma locka bleiben), der Typ der seinen Blog voller Schwanzbilder hat und alle Annonühmen. Ich wünsche euch allen frohe Weihna----- *seufz* ----- guten Rutsch und frohes neues Jahr!
Gelangweilte lesen den Mist den ich heute vor einem Jahr schrieb.

Gehabt euch wohl.
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Donnerstag, Dezember 28, 2006

Daumenschnitt

Gerade komme ich von der Apotheke. Holte meinem Opa ein paar Pillen. Ich fuhr im Auto durch eine etwas engere Straße. Bei einer Döner-Bude parkte ein Polizeibus in zweiter Reihe und eine Polizistin machte sich im Wageninneren zu schaffen. Vielleicht ging's darum dass in zwei Läden kürzlich eingebrochen wurde, ich weiß es nicht. Jedenfalls möchte ich nicht an dem Bus vorbeifahren, das wäre zu kompliziert geworden und vor Polizisten sollte man nicht kompliziert fahren weil die einen schneller anhalten als eine durchsichtige Sackgasse (gäbe es durchsichtige Sackgassen). Blinker rechts, in die Seitenstraße rein, schon steht unerwartet in der Nähe eine Politesse die sich zu mir umdreht und mich ganz böse ansieht. Frauen in Uniform, man muss sie einfach lieben! Aber warum der bitterböse Blick? War ich zu schnell? Nein. Zu langsam? Nein. Nicht angeschnallt? Nie! Hat sie bemerkt dass ich ihr auf den Arsch sah? Ich hoffe nein. Diese Frauenuniformen sollten nach amerikanischen Vorbild etwas enger sein, finde ich. Keine Ahnung ob das in Ami-Land wirklich sexbetonter is', mein ehemaliger Mathe-Lehrer wusste aber Geschichten zu erzählen in denen du mitten drin Lineal und Stift fallen ließt und unter der Schulbank was Ähnliches in die Hand nahmst. Wäre nur seine überdrehte Stimme nicht gewesen, ja, wäre er eine heiße Frau...eine Mathe lehrende Polizistin!, ich hätte die Graphen an die Tafel gespritzt und hätte weniger heute weniger Probleme mit Mathe. Leider weiß ich dass Polizistinnen schon mit dem kleinen Einmaleins ihre Probleme haben. Aus der Traum. Aber warum der böse Blick? Weil ich unrasiert war? Weil ich müde aussah (dafür kann ich nix, sind meine Schlitzaugen)? Wollte sie sich mit ihrer Kollegin 'nen schönen Tag machen und ein paar Pillen? Zwar waren beide Polizistinnen langhaarig, und damit für mich nicht lesbisch, aber hey, warum nicht? Sie könnten sich trotzdem --- *pressing the stop-button*

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Am 24. September versprach ich euch einen Eintrag. Dieser soll jetzt endlich in einer "Kurzfassung" folgen, ich will nämlich vor dem Jahreswechsel so weit es geht keine Schulden haben. Der Eintrag der damals an Säuferbitch hängen sollte, läuft unter dem Namen "Daumenschnitt". Lasst euch von meinem Opener nicht verwirren, das mit den Bullen hat nix damit zu tun.

War bei meiner Tante, die mit den 5 Kindern. Eigentlich nur kurz, weil ich schnell wieder weg musste. Eines ihrer Kinder bestand darauf mit mir Kniffel zu spielen. Ich gebe mich gerne mit ihnen ab, so ist es nicht, nur hatte und habe ich halt sehr wenig Zeit. Die paar Minuten in denen ich in meinen Blog schreibe könnte ich schon für etwas wichtigeres hernehmen, z. B. zum Spielen mit meinen Cousinen, dafür müsste ich aber zu 89 % extra 1 Stunde mit dem Bus nach Hause fahren um dann sage und schreibe 1 Minute mit ihnen zu spielen, bevor ich wieder in die FH müsste. Gut. Die Kleine versteht dass ich wichtigeres zu tun habe und geht in die Küche um sich verbotenerweise an der Schneidemaschine ein paar Salamistücke für ein Brot zu Recht zu schneiden. Was passiert? Ihr wisst es doch schon längst. Am Daumen stark blutend rennt sie auf den Balkon wo ich mit ihrer Mutter noch ein paar wichtige Sachen bereden musste, bevor ich mich dann endlich verziehen könnte. Ein wenig spritzt es sogar. Die kleine schreit. Ich kenne sie als jemand, der extrem schmerzempfindlich ist und schon beim kleinsten Mückenstich herumspringt. Meine Tante hält ihren Daumen unter den Wasserhahn. Von mir selbst weiß ich, dass eine Wunde unter Wasser gehalten, erstens Scheiße brennt, und zweitens blutiger aussieht als sie eigentlich ist, also dachte ich mir nichts weiter dabei. Doch es hörte nicht auf zu bluten. So zögerte meine Tante nicht lange und fuhr mit ihr ins Krankenhaus weil es für den Hausarzt - der super mit Nadel und Faden umgehen kann, muss schwul sein, der Typ - schon ziemlich spät war. Das hieß für mich auf die restlichen 4 Kinder aufpassen, weil sonst keiner bei ihnen gewesen wäre (Vater => Arbeit). Scheiße, dachte ich mir. Ich sah ihnen nach wie sie ins Auto stiegen und hörte durchs offene Fenster dass die Kleine meinte, sie hätte sich ein Stück vom Daumen abgeschnitten. Zuerst sah sich meine Tante den Daumen des hysterischen Kindes an, bevor sie sich dazu entschloss, nicht zurück in die Wohnung zu gehen, sondern schnellstmöglich in die Stadt zu kommen. Ihr gingen Gedanken wie "verbluten" durch den Kopf, die Fahrt in die Uni-Klinik ist eine lange Fahrt, keine Zeit verlieren, also. Abgeschnitten?, dachte ich. Dann muss doch noch was bei der Schneidemaschine rumliegen. Nachdem ich den Stecker zog und übertrieben vorsichtig sogar noch die Schneide-Sicherung reindrückte, inspizierte ich alles ganz genau. Wie groß kann dieses Stück Daumen schon sein, meinte ich. Neben ein paar Weißbrotstückchen fand ich nichts, nur einen klitzekleinen Blutspritzer auf der Ablage, den ich wegwischte.

2 Stunden später, als beide wieder zu Hause ankamen, konnte ich mir ein paar Daumenwitze nicht verkneifen, und sie, mit ihrem dicken Verband, konnte sogar wieder lachen. "Hab schon geschaut, nix gefunden.", "Die Krankenschwester meinte aber, da müsste ein schönes Stück noch irgendwo liegen." Noch einmal sah ich mir, in gehörigen Abstand von meiner Tante beobachtet, die Schneidemaschine an. Nichts. Ich säuberte die Ablagefläche von den ganzen Essensresten und hollala, das Weißbrotstück fühlt sich aber komisch an. Genauer hingeschaut sah ich auch schon den vorderen Teil eines Fingernagels. Tja. Vorher konnte ich es nicht erkennen, weil ich ganz der Idiot, von einem fleischfarbenen Stück Daumen ausging. Vom Körper abgetrennt ist es aber weiß, eben weil es kein Blut mehr durchfließt. Auf ein Taschentuch gelegt zeigte ich es meiner Tante, die es am liebsten gar nicht sehen wollte (ich legte es für ihren Mann auf den Tisch, damit er es später begutachten könne, was er nicht tat). Die Kleine vorm Fernseher gefragt, ob sie es sehen wolle. Ihre Antwort: "Spinnt ihr?!“

Ich meinte immer, dass ich vor so etwas eine Heidenangst hätte, ein abgetrenntes Stück Mensch in der Hand zu halten. Ich war jedoch ziemlich cool, muss ich sagen. Die ganzen Horror- und Snufffilme tun anscheinend ihr übriges. Oder macht mich das Viertel in dem ich lebe so hart? Yeah! ICH NENNE MICH BUSHIDO!!! (Der kommt bald nach Regensburg. Wer hat'ne Karte über und nimmt mich mit, für umsonst, Alda, was sonst, klar Alda!)

Fuck, wieder ein so langer Text. Hm. Ganz kurz noch: Ein paar Tage danach musste ihr der Verband gewechselt werden. Die Klebestelle eines Pflasters ging unglücklicherweise direkt über die Wunde, was ein Abziehen für sie sehr schmerzhaft machte. Im Daumen sind'ne Menge empfindlicher Nerven, angeblich (ist dass so? dann fang ich zur kreuzelastischen Libidosteigerung ab heute mit dem Daumenlutschen an *suck suck suck*). Meine Cousine hat ein ziemlich flottes Mundwerk, sie kommt sehr nach mir, dabei versuche ich aus gutem Grund so gut es geht niemals ein Vorbild für sie zu sein. Zur Ablenkung versuchte sie ein Glas Wasser zu fordern, weil ihr schlecht sei. Während die Arztgehilfin ein Glas holte, zupfte die Kleine selbst am Pflaster, was wohl Stunden gedauert hätte, bevor es endlich abgehen würde (dabei vergaß sie ihren Daumen ab und an in die Schüssel mit Salzlösung zu tauchen um das ganze aufzuweichen). Der Arzt, der listige Hund, ließ sie einen Schluck des frisch gebrachten Wassers trinken, während er in einem unbeobachteten Moment ihr das Pflaster runterriss (durch fehlendes Aufweichen noch mal um einiges schmerzhafter). Klar dass sie dabei heftig erschrak, schrie und ihr Wasser verschüttete. "ICH HASSE EUCH ALLE!" hatte sie gerufen und währ ich dabei gewesen, ich hätte mich sicher bepisst vor lachen. Da war der Doktor ganz traurig und hat sich beim Zuschneiden eines neuen Pflasters echt ins Zeug gelegt und einen Schmetterling zu Recht geschnippelt, den man aber nicht mehr erkennen konnte als er ihn über die Wunde wickelte. Tja. So'n Stück Daumen wächst nicht mehr nach, doch ich wünsche mir, dass unsere Sammlung an Lebenserfahrung nie aufhören wird zu wachsen, und wir aus allem was wir erleben, eine unvergessliche Lehre ziehen werden, durch die wir nie zweimal in das selbe Fettnäpfchen treten, egal in welcherlei Hinsicht.
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Sonntag, Dezember 24, 2006

von wem is es


Dieses Bild entstammt einem Beavis & Butthead Comic, wie man ihn, ich glaube Mitte der 90er in Deutschland kaufen konnte. Ich hatte fast alle Ausgaben (zum Ende hin fehlt was). Die inzwischen schon ziemlich wertvolle Erstausgabe, liegt noch bei mir im Schrank. Genau genommen ist dieses Bild ein Geschenke-Täfelchen, wie man es im Rahmen einer Weihnachtsausgabe ausschneiden konnte. Hinten drauf steht "Von........" und "Für.......". Dreht es um (JA, KLICKT DRAUF!). Und? Von wem ist das Geschenk?
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Seit den letzten Monaten ist es bei mir so, dass ich nicht allen die Liebe und Aufmerksamkeit schenken kann, so wie ich es gerne möchte. Meine Kapazitäten umfassen gerade noch die Engsten in meiner Familie und selbst da nicht ausreichend genug, wie ich finde. Ich wünsche mir wirklich dass die jetzige Zeit mir hilft, mich auf meine "liebevolle Hingabe" rückzubesinnen. Es gibt zu viele Dinge die mich in irgendeiner Weise einspannen, dass ich manchmal sogar zu atmen vergesse, bis der verkrampfte Brustkorb dieses Leeregefühl in meiner Empfindung einholt. Diese Weihnachtsstimmung, das Besinnliche, diese Gefühle die mir in den Kindstagen den Heiligabend zum wichtigsten Tag im Jahr gemacht haben, unabhängig von Geschenken, diese Gefühle sind alle weg. Ich habe sie irgendwo liegen gelassen, sie sind mir aus der Tasche gefallen. Vielleicht liegt das daran, dass wir Weihnachten seit sehr vielen Jahren nicht mehr feiern. Natürlich gehen wir in die Kirche, aber so haben wir keinen Tannenbaum mehr, und eine richtige Bescherung gäbe es auch nicht, würde der Einmarsch von Verwandten uns nicht dazu zwingen, mitgebrachte Geschenke zu öffnen (Nachtrag am 25.12.: diese "Bescherung" fiel aus). Vielleicht wäre meine Stimmung etwas gehobener wenn draußen Schnee liegen würde. Das tut es aber nicht. Um etwas Schönes im Schlamm zu sehen: Nebel hat auch etwas beruhigendes, finde ich. An meinem Geburtstag z. B. war der Nebel besonders dick. Wie poetisch man wird, wenn man am See steht, dem opthalmischen Wasserfall lauscht und die leicht frierenden Hände in der Jackentasche vergräbt. Wie auch immer. Weihnachten nervt, aber wenn ich wie heute bei meiner Tante vorbeischau und ihre Kinder mir mit leuchtenden Augen erzählen wie sie heimlich nach ihren Geschenken gesucht haben, wie sie spekulieren was sie wohl vom Christkind bekommen werden, dass erinnert mich an die Zeit zurück, in der meine Taschen voller empfangener Liebe waren, die ich beim Schmücken des Tannenbaums in die Weihnachtskugeln abgab. Das Kerzenlicht, die Atmosphäre, die Vorfreude, das Klingeln des Glöckchens, alle stürmen ins Wohnzimmer, die strahlenden Gesichter beim Öffnen der Geschenke, mein strahlendes Gesicht, das Fenster steht einen Spalt offen, da kam nämlich das Christkind rein...
Ich vermisse nicht das kindliche Weihnachts-Trara an sich, ich vermisse nur dieses Gefühl.

Allen denen ich es noch nicht wünschen konnte, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!

Much love,

Roger B. Nigk
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Freitag, Dezember 22, 2006

Der Tatort

Ihr werdet nicht glauben wo's passiert is'.

>>> BILD VOM TATORT

Es war der Arbeitsplatz der Verletzten. Könnt ihr's lesen? Krabbelstube, richtig. Ich finde es ohnehin schon moralisch abartig eine Krabbelstube in ein Viertel zu stecken, wo sich Penner und Schlampe in ihrer Sozialwohnung die Spritze geben. Erst letztens hat meine Nachbarin - braune Fingernägel, braune Zähne, sichtbar verdrecktes Gesicht, grausamst nach Schnaps stinkend, kratzige Raucherstimme, verfilztes, graues Haar, triefende Augen - direkt vor die Eingangstür gepisst (im Stehen!). Wie ich bereits erwähnte muss ich da durch wenn ich einkaufe, und auf meinem Heimweg hatte ich im peripheren Blickwinkel gesehen wie sie die Hose runter ließ. Gott sei es vielmals gedankt dass ich nicht ansehen musste, was Gott, ihr Schöpfer, selbst am liebsten wieder vergessen würde. Ihren Arsch von der Seite zu sehen hat ausgereicht mir den Tag zu versauen und alles, was an Nahrungsmitteln in meiner Einkaufstüte lag, am liebsten wieder zurückzugeben. Das war gleichzeitig auch noch die Frau, die mich im Alter von 9 Jahren traumatisierte, weil sie sich im Gehen eine durchgeblutete Binde aus ihrer Schimmelgrotte zog und es einfach so auf den Boden warf. Ich rannte zu meiner Oma und schrie aufgeregt - nicht "erregt" ihr Schweine - dass die Frau einen Arzt braucht, weil sie stark blutete...heute find ich's witzig, damals brauchte es viel Aufbearbeitungszeit. Vergessen wir das bitte.

Auf der Straße erzählt man sich, dass der Messermeister kurz nach der Tat vor der Krabbelstube gestellt, und mit Handschellen an den Seitenspiegel eines Autos fixiert wurde. Und da sieht man mal die fehlende Routine unserer guten Nowhere Bullerei. An den Seitenspiegel? Meint ihr das ernst?! War klar dass sich der Kerl losriss, sich seine Karre schnappte und auf seiner Flucht einen wagemutigen Polizisten auf der Motorhaube mitzog (der arme Mann in Grün, für diesen filmreifen Körpereinsatz hätte ich ihn Blog-Exklusiv interviewen wollen, aber ihr wisst, ich und meine Schweineallergie...nein echt jetzt, propz Mann!).
Kollege Nonac aka pOggO fuhr sogar zufällig mit dem Auto am scheinwerferbeleuchteten Tatort vorbei und sah einen Feuerwehrwagen mit ausgefahrener Leiter, ungefähr 20m vom nächsten Haus entfernt. Das erschien wohl nicht nur ihm sehr schleierhaft, war ja nirgendswo ein Brand oder zumindest Rauchentwicklung auszumachen. Wie nach heutigem Wissensstand ableitbar, wurde so nach dem Täter gesucht. Sogar ein Hubschrauber kam zum Einsatz. Nahe Bayreuth fand man dann den Rattenkopf, wo er wieder gehörig Rabauz machen musste, bevor die Handschellen erneut Klick machten. Das fällt mir nun schon zum zweiten Mal auf, dass ein Schwarzer, wenn er vorm Abgrund steht, wenigstens noch auf Kanonenschlägen tanzen muss, bevor er runterfällt (ich verallgemeinere nicht mit dieser Aussage, fickt euch). Ich erklär's euch kurz. Weiß nicht mehr wie alt ich war, aber ein Teenie ganz sicher (is' ja noch nich' so lange her, mit meiner Zehner-Zeit). Wieder in meiner Nachbarschaft, ein Amerikaner, wohnte im selben Reihenhaus wie ich. Der Kerl wurde von seiner Frau verlassen. Er rennt mitten auf die 30er Zone und wirft sich vor die fahrenden Autos auf den Asphalt. Er schlägt auf Motorhauben, zerrt einen Fahrer aus einen Wagen und beginnt sich mit ihm zu prügeln. Von der anderen Seite kommt ein Auto in Schrittgeschwindigkeit. Der Schwarze wirft sich auf die Motorhaube dieses Wagens, von den Bewegungen her simulierend, dass das Auto gerade gar nicht stehen geblieben ist, sondern mit 100 Sachen weiterfährt, hahaha, und schreit, dass er sich umbringen will (dazu ist die 30er Zone perfekt, finde ich!). Hüpfend gibt er sich selbst Ohrfeigen und legt sich schließlich vor die Autos, die zum Überholen ansetzen wollen. Habe ich erwähnt dass er splitterfasernackt war? Und Mädels, nein, so lang war er auch nicht, wie man's sich immer verzählt oder in Internet-Pornos vorgegaukelt bekommt (die plastische Chirurgie hat's echt drauf). Nach wenigen Sekunden hat er wieder Pfeffer im Arsch und schlägt um sich. Zu der Zeit wohnte noch der Mann meiner Tante gegenüber. Seine Kinder - meine Cousinen, derer 5 und noch sehr klein - begannen aus dem Fenster zu schauen und Fragen zu stellen. Der Mann meiner Tante sagte ihr, sie solle die Vorhänge zuziehen und die Kinder vom Fenster weghalten. Er rannte raus, gewillt dem randalierenden Schwarzen zu beruhigen oder notfalls zu verdreschen. Ich war nur passiver Zuschauer, sehr amüsierter Zuschauer, hätte er sich aber mit dem Typen geprügelt, wäre ich ohne zu zögern dazu. Kurz bevor es aber handfest werden konnte, kam auch schon wie so oft die Polizei und verdarb allen Gaffern den Spaß. Doch der schwarze Mann war noch nicht fertig. Bevor er von drei Bullen überwältigt wurde, musste er einem Froschmann noch böse ins Gesicht spucken (und ich beschwer mich schon wenn ich'n Tropfen im Bus abkrieg). Opfer der Lama-Attacke war glaube ich sogar der selbe, der vom Messerhelden angefahren wurde. Ich lachte mich jedenfalls kaputt und bekam dafür von allen Umstehenden fiese Hassblicke. Denn es ist doch so: Geht es um Schwarze, bist du schon ein Rassist wenn du sie in São Salvador da Baía de Todos os Santos nach den Weg nach Pelourinho fragst. Zeigt ein schwarzer Fußballer den (weißen) Fans aber den Mittelfinger, spricht keiner von Rassismus (den ich diesen einen Typen da auch gar nicht unterstellen will). Nur mal weiter gedacht: Würde das ein weißer Deutscher ("EFFE!!!") in Afrika machen, wären die Rassismus-Rufe laut. Mir geht es darum, dass ich kein verfickter Rassist bin. Durch diesen Blog-Eintrag erscheint es mir jedoch leicht, meine Worte so umzumünzen, dass mir nächste Woche ein paar Schwarze in Königswiesen auflauern, und mir den Schritt meiner Baggy-Pants um den Hals knoten. Es mag Menschen geben, die es schon rassistisch finden, wenn man Schwarze als Schwarze bezeichnet. Hey, wäre dieser arschgefickte Messer-Typ ein weißer Lockenkopf, würde ich ihn Locke oder Gelockter nennen. Wäre das denunzierend? Nein! Es wäre denunzierend meine Generation für Dinge anzuficken, mit denen sie nichts zu tun hat (jaja, abgegriffenes Argument, but it's so fuckin' true). Ich habe keinen von euch versklavt. Und seien wir mal ehrlich, ihr, die ihr das Fell fliegen lasst wenn ein paar arschgefickte Nazis "im Namen Deutschlands(?)" Stunk machen, ihr, die ihr mich beim Hauptbahnhof fragt ob ich Probleme habe, nur weil ich Idiot mich erdreiste mal kurz in eure Richtung zu schauen, ihr wart doch selbst nie Sklaven! Seid ihr so aggressiv auf Weiße, weil ihr euch von ihnen rassistisch angegriffen fühlt, oder seid ihr's nur, weil ihr von Haus aus prügelfrohe Arschwichser seid. Ich möchte euch sagen, dass ich Schwarze liebe! Ich würde eure Töchter ficken, aber erst wenn sie volljährig sind. Ich würde euch die Hand geben, aber nur wenn sie gewaschen ist (meine Hand meine ich). Ich würde euren Großmüttern über die Straße helfen, euren Frauen die Einkaufstüten tragen und mit euren Söhnen Fußball spielen. Wenn ihr geil drauf seid, würde ich sogar eure Frauen vögeln und euch dabei zusehen lassen (von mir kann jeder Ficker was lernen). Egal. Will nur noch einmal klargestellt haben, dass ich kein Rassist bin (sowas kann man nicht oft genug betonen, als Deutscher).
*seufz*
Beenden möchte ich diesen Blog-Eintrag damit, dass Nowhere ruhig, langweilig und gefickt ist. Aber wenn mal was abgeht, dann richtig!
I'm out.

Archiv-Einträge zum ersten Messertoten 2006, Nowhere >>>
>>> 13. April
>>> 14. April
>>> 15. April
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Dienstag, Dezember 19, 2006

Mezzastächah

Und wieder nicht weit von meiner Wohnung entfernt. Der Tatort befindet sich sogar auf meiner täglichen Einkaufsroute.

Die Donau-Post schreibt:

"40-jähriger sticht auf Ex-Freundin ein - Flucht

Neutraubling (dpa/lby) - Ein 40 Jahre alter Mann hat am Montagnachmittag in Neutraubling (Landkreis Regensburg) mit einem Messer auf seine Ex-Freundin eingestochen und die 29-Jährige schwer verletzt. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Der Täter war am späten Montagabend auf der Flucht, wie die Polizei mitteilte. Die 29-Jährige kam in ein Krankenhaus, schwebte aber nicht in Lebensgefahr. Bei seiner Flucht mit einem Kombi schleifte der 40- Jährige einen Polizisten ein Stück weit mit und verletzte ihn dabei. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei in Regensburg ermitteln.

Redaktion: Regioline (Bayern) am 19. Dezember 2006, 03:57:00"

"Nach Überfall auf seine Ex-Freundin: Regensburger Messerstecher nach Karambolage bei Bayreuth festgenommen

Regensburg / Bayreuth: Nachdem er absichtlich ein Polizeifahrzeug gerammt hatte, ist ein 40-Jähriger aus dem Landkreis Regensburg auf der Autobahn nahe Bayreuth festgenommen worden. Der aus Mosambik stammende Mann hatte am Montag, 18. Dezember, in Neutraubling, Lkr Regensburg, seine ehemalige Freundin mit Messerstichen schwer verletzt und war seitdem auf dem Flucht (siehe Meldung vom Montag). Nach der Tat war er mit einem Mercedes geflüchtet. Dabei wurde auch ein Polizeibeamter verletzt, der die Flucht verhindern wollte und ein kurzes Stück vom Auto mitgezogen wurde.

Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung entdeckten Polizeibeamte aus Bayreuth am 19. Dezember kurz vor 11 Uhr auf der Autobahn nahe der Anschlussstelle Bayreuth-Süd das gesuchte Auto. Zwischen dem Parkplatz am Sophienberg und der Autobahnanschlussstelle Bayreuth-Süd bemerkte der 40-Jährige die Polizeifahrzeuge und wollte flüchten. Mit Höchstgeschwindigkeit fuhr er auf ein ziviles Streifenfahrzeug der Verkehrspolizei auf und verursachte so einen Verkehrsunfall. Anschließend wurde er festgenommen. Die beiden Polizeibeamten wurden dabei leicht verletzt, das Dienstauto total zerstört.

Die angegriffene 29-Jährige befindet sich nach wie vor in einem Regensburger Krankenhaus. Nach Kenntnis der Polizei besteht keine Lebensgefahr. Der verletzte 46 Jahre alte Polizeibeamte aus Neutraubling konnte das Krankenhaus wieder verlassen. Er hat eine Kopfverletzung erlitten.

Redaktion: Donau-Post am 19. Dezember 2006, 12:28:00"

Mit folgenden Worten habe ich heute Morgen erfahren was passiert ist: "Yo, da hat'n Nigga sei Alte abg'stochen, ey! Des Jahr geht's voll ab mit Messer, du, ne? I b'sorg ma jetz a oanz, weißt. Da san 13.000 Leit, na? 13.000 die di alle im nächsten Augenblick killern könnten. Du solltest dir a oanz hol'n, i sag's da. Und pass aff mit de Schwarz'n. Die stech'n di ab wie a Muschi, des kann i da sag'n. Siehst ja, vo Afrika kommta her, die Drecksau!"
So schön hier....
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Mittwoch, Dezember 13, 2006

Sternenstress

Der 13. Dezember 2006. Tag der freien Meinungsäußerung, zumindest für überdurchschnittlich engagierte Studenten, die zu faul sind die von mir schon oft gelobte Chaos-Revolte (Steine, Molotows und brennende Autos) gegen Studiengebüren durchzuführen (in Regensburg insgesamt zu zahlen: 624 € inkl. Verwaltungskosten usw). Bevor sie lernend zu Hause sitzen oder vielleicht noch für die Gebühren Arbeiten gehen (hey, es sagt keiner dass es leicht wird), postieren sich an vier verschiedenen Standorten (Seybothstr. Foyer, Sammelgebäude Foyer, PT-Gebäude Foyer, Audimax Foyer) von 9 bis 16 Uhr ein paar übermotivierte Studenten, plus Videokamera, zum Aufnehmen von ein paar Freiwilligen (hätte fast schon "Idioten" gesagt), die ihren Senf noch kurz vorm SS2006 auf die Kackwurst hauen wollen. Das läuft unter dem Motto "Sagt was ihr wollt! ... in 30 Sekunden..."
Auf dem Weg von einer anstrengenden Vorlesung raus aus der F(ick)H, wurde ich von einer gelockten Schönheit mit Kamera in der Hand aufgehalten. "Hey! Du siehst aus als hättest du viel zu sagen. Los komm, sag was. Ich nehm dich auf!" Meine Antwort: "Nimm die Kamera mit, dann nehmen wir bei mir zu Hause auf wie wir uns die Haut von den Geschlechtsorganen pimpern." . . . . . . . Meine wirkliche Antwort: "Zu Hause dann." Ließ mich sogar von ihrem "Zu Hause? Ach komm..." nicht aufhalten und winkte ab. Andere nennen's feige, ich nenn's konsequent.



Weiter geht's mit Roger's Poesie-Onanie! Immer noch Anthologie (ungleich Scientology). Was mir bei solchen Gedichtwettbewerben jedes Mal aufs neue auffällt ist, dass, meist in Großbuchstaben, deutlichst hervorgehoben wird, nicht mehr als 20 Zeilen zu schicken. Weshalb die Gewinner-Gedichte oft weit mehr als 20 Zeilen haben, versteh ich nicht ganz, ich schieb die Schuld jetzt aber mal wie so oft auf meinen Hauptschulabschluss. Ob Leerzeilen mitgezählt werden, wird auch nirgendwo erwähnt. Sicherheitshalber ging ich von "ja" aus, man will ja nichts falsch machen, wie im richtigen Leben. Ja, in diesem Augenblick vermischt sich das Virtuelle mit dem Realen. Gefährlich. Fast sogar pervers (kein Zufall dass da die Silbe "vers" drinsteckt)!

Das folgende Gedicht ist eines der vielen, zu denen ich einmal einen Kurzfilm drehen möchte. Ich habe das Bild von einem Kerl und einer Tussi im Sinn, die beide auf einem Berghang sitzen und in den Himmel schauen. Spannend nicht wahr? Und das Ende ist prädestiniert dafür, dass sie Liebe mit dem Einführen länglicher Kieselsteine machen (das verkauft sich bestimmt). Aber nun zu meinem Gedicht. Vielleicht kennt es der ein oder andere schon von Rhia's Seite. >>>

S t e r n e n s t r e s s

Mein Sternschnuppenwunsch ist glaub ich zu groß,
Doch allein der Versuch ist für mich schon Trost.

Ich flehe nicht mehr, bewege nicht mehr,
Als meine Augen von rechts nach links.
Verfolge den Wunsch hochgesandt in den Stern,
Mit ein wenig Vertrauen gelingt’s.

(Und wenn nicht?)

Stern erfülle es mir, Gott ich wünsche es mir!
Sehnsüchtig verzicht ich auf Atmen dafür.
Die Hände zur Schale zum Halten der Stirn,
Erfüll es am besten gleich hier.

(Dein Wunsch?)

Möchte gern sagen was mein Wunsch denn war,
Doch wenn ich es tue wird er mir nicht wahr.

(Sag schon.) Ich sag es dir nicht, lass mich in Ruhe!
„Wird er dir nicht wahr wenn du’s sagst und ich’s tue?“
...


Und auch hierzu wieder eine Geschichte, wieso, weshalb und warum (Gedichte wollen ja erklärt werden): Heute saß ich im Bus neben einem himmelshübschen Mädchen. Beim 07.19-Bus fast schon ein Wunder. Bei einer späteren Haltestelle erhob sich eine Frau - die vorher mit mir auf den Bus gewartet hatte und auch dort schon durch eine riesige Nase auffiel (noch größer als meine!) - von ihrem Platz, nachdem sie auf den Stop-Knopf drückte. Dabei ließ sie einen gewaltigen Nieser und ein dicker (grüner?) Tropfen flog auf meine Wange, nahe meines Auges. Danach, mit einer rekordverdächtigen Reaktionszeit von 1,75 Sekunden, hielt sie sich erst die Hand vor die gallespuckende Fresse (erinnert mich an die Latenzzeit meiner ersten Soundkarte). Es lag mir auf der Zunge, kroch an den Rand meiner Unterlippe und wollte ihr blutdurstig an den Hals springen: "Verfickte Fotze! Spritzt die mich an, die Drecksau!" Was ich wirklich gesagt habe: Nichts und zog ein Taschentuch raus, mit dem ich mir panisch übers Gesicht rieb (Tröpfcheninfektion, wie gefickt dass schon klingt). Kurz vor der ersten Klausur krank werden? Nicht mit mir! Ich hätte zurückspucken sollen.
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Mittwoch, Dezember 06, 2006

Anthologie Part 2

Hab viel nachzuholen, hier. Viel nachzuholen, aber viel zu wenig Zeit. Machen wir's kurz. Es geht um diese Anthologie-Scheiße. Parallel zu meinem ersten Gedichtwettbewerb verschickte ich noch ein anderes Poem. Und wieder habe ich nicht genau genug recherchiert und bin in eine Idiotenfalle getappt (zu meiner Verteidigung: zu dem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht wie der Hase läuft [=> als hätte er'n armdicken Dildo drin]). Dasselbe Spiel: Du schickst 20 Zeilen und bezahlst das mit Vergünstigung schmackhaft gemachte Scheißbuch, damit du jedem zeigen kannst, dass du auf Seite 693 mit einem 20-zeiligen Gedicht, wahrscheinlich nicht mal halbseitig, veröffentlicht bist. Mit so einer Referenz unterm Arm muss man sich die Weiber mit'm Stock weghalten, kann ich mir vorstellen...
Im Gegensatz zum ersten Gedichtwettbewerb kostet ein Buch zum Autorenpreis nun knapp 100 € (!) inklusive Versandkosten, unvergünstigt weit über 100 €. Ficken! Leider zu viel für mich. Die Versandkosten machen mir die Entscheidung so schwer. Tüchtige Geschäftsmänner wie der Mic haben in ihrem Shop die 100 €-Grenze, ab der man keine Versandkosten zahlen muss. Warum die nicht?! *hahaha*
Ohne Schmarren mal jetzt: Wollt ihr euch in einer Anthologie veröffentlicht sehen, macht euch vorher schlau. Zuverlässige Quellen berichteten mir von Verlagen, die ihre Ant-Autoren nicht so verarschen und ein kostenloses Exemplar rüberwachsen lassen. Ich für meinen Teil halte mich ab sofort von diesem Dreck fern und verchecke meine Werke wieder auf der Straße (früher auf dem Schulhof mehr oder minder erfolgreich getan, in der Hauptschule lag die Blütezeit meiner Geschäftstätigkeit).
Jedenfalls habe ich mir überlegt was ich mit meinen zwei verschossenen Gedichten anfangen soll. Bin mit dem Copyright der beiden Autoren-ins-Knie-fick-Verläge nicht vertraut, kann mir aber gut vorstellen dass sie zicken machen könnten (gesetzt des Falles sie erwischen mich dabei wie ich dem rowohlt-Verlag bereits veröffentlichtes in die Drucker schmeiß’). Also, dachte sich der Schmieren-Poet, hau's auf deinen behinderten Blog! Wie ihr vielleicht auf c-me-p bereits gelesen habt, ja, dies hier ist ein Verlegenheits-Blog-Eintrag, da mein abgefuckter Scanner mich nicht mehr mag, nachdem ich von vorweihnachtlichen Gefühlen high-gemacht meinen Eumel (samt Zipfelmütze) eingescannt und per E-Mail an allestudenten@fh-regensburg.de verschickt habe. Halt, eigentlich mochte er mich dann schon noch. Erst beim zweiten Mal - der Anlass war Glückwunsch zur Taufe - zerbrach das Scanner-Glas als ich mein langes Ding drauflegte und die Scannerklappe zu drückte (ist erregender als es klingt, selbst das Eindringen einer größeren Scherbe fühlte sich noch irgendwie geil an). Okay. Hier das Gedicht >>>

Größter Wert gleich 0

Dich beeindrucken
Dir imponieren
Die Sonne schlucken
Daran krepieren
Aber leuchten dabei
Dich in Lichter kleiden
Angeberei
Um dir zu zeigen
Nicht Sonne, nicht Himmel
Sind sich Paar genug
Wenn nach meinem Willen
Ich zu trennen versuch
Setze es gleich
Mit meiner Empfindung
Für die Liebe sterben
Braucht Null Überwindung

Persönlich vorgetragen sind meine Gedichte erst richtig gut, finde ich. Dabei kann ich mich (meist) ausleben und mit Telekolleg-würdiger Betonung Dramatik in jedes Schlaflied bringen. Meine Gedichte sind zu 99% autobiographisch. Das bedeutet, dass ich euch zu näheren Verständnis etwas zum Ursprung der Zeilen sagen kann:
Es ist ein älteres Gedicht, dass seine Inspiration in einer noch älteren Gegebenheit fand, in der der Verlobte - welcher ein großer Fan meiner Kurzgeschichten ist - einer alten Schulkameradin übelste Trips schob, weil er seiner Alten nicht traute, wenn sie mit mir abhing. Dazu muss ich sagen dass seine Alte mal übelste Trips schob, weil sie in mich verknallt war, lange Geschichte die mit viel Menstruationsblut endete. Jedenfalls schrieb ich dieses Gedicht hauptsächlich unter dem Motto:
"Burschi, wenn ich sie haben wollen würde, hätte ich sie schon ohne dir etwas zu verheimlichen!" Natürlich muss man wieder viiiiiiel reininterpretieren, vor allem weil ich darin noch eine andere Liebschaft verarbeitete (ich misch so gern). Die Überschrift des Gedichts bedeutet, dass der größte Wert, das größte Geschenk - aber nicht unbedingt das Beste - dass man einem machen könnte, für die Liebe sterben ist ("Größter Wert gleich 0" wegen letzter Zeile "Braucht Null Überwindung“). Sehr theatralisch, ich weiß. Also falls du das hier lesen solltest, Kumpel: Die Schnalle gehört dir, aber wenn ich sie will, hab ich sie. Keep that in mind...

Das andere Gedicht kriegt ihr irgendwann mal.
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Freitag, Dezember 01, 2006

Erklärung

Ich sollte wohl meinen letzten Eintrag etwas erläutern, da viele mich auf ihn angesprochen haben. Im Grunde basiert er auf ein privates Missverständnis, was sich erst sehr spät herausstellte. Versteht das nicht falsch, dennoch war diese Angelegenheit purer Stress, und in meinem letzten Eintrag bringe ich Gedanken auf den Punkt, die ich schon viel zu lange mit mir herumschleppe. Für Nicht-Insider schwer zu verstehen, das war mir klar, und vielleicht hätte ich weniger mit Medieneffekten spielen bzw. verantwortungsvoller damit umgehen sollen. Ich nehme dem hochgeladenen Bild die Zauberei wenn ich dessen Geheimnis auflöse, nur so viel: Es bin nicht ich und es ist auch kein echtes Herz (es ist blutige Watte, okay, ihr habt mich überredet). Fazit: Für euch, meine lieben Gäste, die ihr mehr oder minder regelmäßig meinen Blog besucht (was mein ausgespucktes Herz mit Freude erfüllt und es auf dem Taschentuch tanzen lässt), ist mein letzter Eintrag schwer oder gar nicht zu verstehen. Ich betone, dass ich meinen Blog größtenteils für mich und mein Geltungsbewusstsein ausnutze, im Grunde genommen aber nur, um meine Gedanken aufzuschreiben und nicht selten, um zu provozieren (wozu hat man sonst noch einen Blog? natürlich auch um Nahestehende auf dem laufenden zu halten). Ich liebe die Extreme. Ruhigen, nachdenklichen Worten folgen proletenhafte Ausbrüche voller Gewalt und Sarkasmus. Und fast immer möchte ich euch meine ethischen Standpunkte mit auf den Weg geben, meist unterschwellig, verdeckt von Flüchen und Schimpfwörtern. Da macht es mich umso stolzer dass es ein paar Menschen gibt, die ich bisher (leider) nicht persönlich kennen lernen durfte, welche aber über genügend Verstand verfügen meine Kernaussagen herauszufiltern. Fräulein B., ich spreche auch von ihnen. Sie organisiert zweimal die Woche in einem christlichen Heim Gruppensitzungen, in denen Sie unter der Beihilfe anderer, mit den Jugendlichen über "Tabuthemen" spricht, die im Christentum gar nicht oder für die heutige Zeit nicht mehr übertragbar, angesprochen werden. Wie mich das verzückte und zugleich motivierte zu erfahren, dass sie meinen Blog in ihre Vorträge mit einbauen wollte. Als schlechtes Beispiel denkt ihr? Hier ihre genauen Worte, aus der mir geschickten E-Mail bezüglich der Anfrage, ob ich so frei wäre, diverse Inhalte meines Blogs freizugeben:

"Wenn man mit [den Jugendlichen von 12 bis 19] den Text zusammen durchliest und danach darüber spricht ist das okay, doch wenn sie ihn allein bzw. ohne uns lesen, kann es passieren, dass sie sich ne falsche Meinung bilden, da sie ohne Erklärung nur oberflächlich lesen und deine eigentlichen Inhalte nicht herauslesen können. (...) Du wirst jetzt sicher denken, dass sie sowieso, wenn sie im Internet sind, auf versaute Seiten gehen, tun sie sicher, ohne zweifeln. Doch wir denken, dass es pädagogisch voll daneben wäre, wenn sie von uns [deine] Seite bekommen, wobei wir genau wissen, dass sie so einiges falsch verstehen."

Ich darf nochmal hervorheben, dass ich Fräulein B. nicht persönlich kenne. Dies gab mir die Hoffnung, dass es da draußen unbekannte Menschen gibt, die Oberflächen abtragen und das Wesentliche herauslesen. Ich entnehme das immer wieder euren Feedbacks die ihr mir gebt, das auf die Schulter klopfen, den lieben Worten in E-Mails, es stärkt mich einfach und zeigt mir, dass ich auf einem sehr steinigen Weg gehe, aber auf dem richtigen. Genug jetzt, ich bin nicht gut drauf grad.

Allgemein: Wie geht's weiter? Ursprünglich wollte ich die nächsten 24 Tage einen virtuellen Adventskalender aus meinem Blog machen und täglich posten. Ich hatte seit gut einem Jahrzehnt keinen Adventskalender mehr, und etwas ähnliches würde mich schon reizen, doch dann fiel mir auf, dass das zu viel Stress wäre. Tägliche Einträge werden (in meinem Falle) irgendwann halbherzig, und bevor ich halbherzige Einträge mache (also nur ein halbes Herz auf den Bildschirm spucke), lasse ich das bloggen ganz, habe ich mir am Anfang allen Übels einmal vorgenommen. Also kein Adventskalender. Was dann? Nichts neues. Ich schau ab und an mal rein, wie gehabt. Mir fällt dazu noch auf, dass ich euch noch ein paar Einträge schulde, u. a. der zweite Eintrag vom 24. September und ich habe wieder bei einer arschgefickten Anthologie mitgemacht. Bleibt beim richtigen Sender, Homeez!

*comments disabled* Ich gönne euch da draußen einen weiteren freien Tag. Schreibt stattdessen euren Eltern oder sonstwem ein paar liebe Worte, ohne Grund, einfach so. Wer auch immer es sein wird, ich bin sicher dass es ihn freut auch wenn er euch antworten wird "Was soll das? Nimmst du Drogen?", "Nein! Roger Nigk hat gesagt ich soll dir schreiben.", "Also nimmst du Drogen, hab ich's doch gewusst!"
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