Abgelenkt

Der langweilige Blog eines langweiligen Schriftstellers.

Sonntag, Dezember 24, 2006

von wem is es


Dieses Bild entstammt einem Beavis & Butthead Comic, wie man ihn, ich glaube Mitte der 90er in Deutschland kaufen konnte. Ich hatte fast alle Ausgaben (zum Ende hin fehlt was). Die inzwischen schon ziemlich wertvolle Erstausgabe, liegt noch bei mir im Schrank. Genau genommen ist dieses Bild ein Geschenke-Täfelchen, wie man es im Rahmen einer Weihnachtsausgabe ausschneiden konnte. Hinten drauf steht "Von........" und "Für.......". Dreht es um (JA, KLICKT DRAUF!). Und? Von wem ist das Geschenk?
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Seit den letzten Monaten ist es bei mir so, dass ich nicht allen die Liebe und Aufmerksamkeit schenken kann, so wie ich es gerne möchte. Meine Kapazitäten umfassen gerade noch die Engsten in meiner Familie und selbst da nicht ausreichend genug, wie ich finde. Ich wünsche mir wirklich dass die jetzige Zeit mir hilft, mich auf meine "liebevolle Hingabe" rückzubesinnen. Es gibt zu viele Dinge die mich in irgendeiner Weise einspannen, dass ich manchmal sogar zu atmen vergesse, bis der verkrampfte Brustkorb dieses Leeregefühl in meiner Empfindung einholt. Diese Weihnachtsstimmung, das Besinnliche, diese Gefühle die mir in den Kindstagen den Heiligabend zum wichtigsten Tag im Jahr gemacht haben, unabhängig von Geschenken, diese Gefühle sind alle weg. Ich habe sie irgendwo liegen gelassen, sie sind mir aus der Tasche gefallen. Vielleicht liegt das daran, dass wir Weihnachten seit sehr vielen Jahren nicht mehr feiern. Natürlich gehen wir in die Kirche, aber so haben wir keinen Tannenbaum mehr, und eine richtige Bescherung gäbe es auch nicht, würde der Einmarsch von Verwandten uns nicht dazu zwingen, mitgebrachte Geschenke zu öffnen (Nachtrag am 25.12.: diese "Bescherung" fiel aus). Vielleicht wäre meine Stimmung etwas gehobener wenn draußen Schnee liegen würde. Das tut es aber nicht. Um etwas Schönes im Schlamm zu sehen: Nebel hat auch etwas beruhigendes, finde ich. An meinem Geburtstag z. B. war der Nebel besonders dick. Wie poetisch man wird, wenn man am See steht, dem opthalmischen Wasserfall lauscht und die leicht frierenden Hände in der Jackentasche vergräbt. Wie auch immer. Weihnachten nervt, aber wenn ich wie heute bei meiner Tante vorbeischau und ihre Kinder mir mit leuchtenden Augen erzählen wie sie heimlich nach ihren Geschenken gesucht haben, wie sie spekulieren was sie wohl vom Christkind bekommen werden, dass erinnert mich an die Zeit zurück, in der meine Taschen voller empfangener Liebe waren, die ich beim Schmücken des Tannenbaums in die Weihnachtskugeln abgab. Das Kerzenlicht, die Atmosphäre, die Vorfreude, das Klingeln des Glöckchens, alle stürmen ins Wohnzimmer, die strahlenden Gesichter beim Öffnen der Geschenke, mein strahlendes Gesicht, das Fenster steht einen Spalt offen, da kam nämlich das Christkind rein...
Ich vermisse nicht das kindliche Weihnachts-Trara an sich, ich vermisse nur dieses Gefühl.

Allen denen ich es noch nicht wünschen konnte, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!

Much love,

Roger B. Nigk
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