Abgelenkt

Der langweilige Blog eines langweiligen Schriftstellers.

Mittwoch, Dezember 13, 2006

Sternenstress

Der 13. Dezember 2006. Tag der freien Meinungsäußerung, zumindest für überdurchschnittlich engagierte Studenten, die zu faul sind die von mir schon oft gelobte Chaos-Revolte (Steine, Molotows und brennende Autos) gegen Studiengebüren durchzuführen (in Regensburg insgesamt zu zahlen: 624 € inkl. Verwaltungskosten usw). Bevor sie lernend zu Hause sitzen oder vielleicht noch für die Gebühren Arbeiten gehen (hey, es sagt keiner dass es leicht wird), postieren sich an vier verschiedenen Standorten (Seybothstr. Foyer, Sammelgebäude Foyer, PT-Gebäude Foyer, Audimax Foyer) von 9 bis 16 Uhr ein paar übermotivierte Studenten, plus Videokamera, zum Aufnehmen von ein paar Freiwilligen (hätte fast schon "Idioten" gesagt), die ihren Senf noch kurz vorm SS2006 auf die Kackwurst hauen wollen. Das läuft unter dem Motto "Sagt was ihr wollt! ... in 30 Sekunden..."
Auf dem Weg von einer anstrengenden Vorlesung raus aus der F(ick)H, wurde ich von einer gelockten Schönheit mit Kamera in der Hand aufgehalten. "Hey! Du siehst aus als hättest du viel zu sagen. Los komm, sag was. Ich nehm dich auf!" Meine Antwort: "Nimm die Kamera mit, dann nehmen wir bei mir zu Hause auf wie wir uns die Haut von den Geschlechtsorganen pimpern." . . . . . . . Meine wirkliche Antwort: "Zu Hause dann." Ließ mich sogar von ihrem "Zu Hause? Ach komm..." nicht aufhalten und winkte ab. Andere nennen's feige, ich nenn's konsequent.



Weiter geht's mit Roger's Poesie-Onanie! Immer noch Anthologie (ungleich Scientology). Was mir bei solchen Gedichtwettbewerben jedes Mal aufs neue auffällt ist, dass, meist in Großbuchstaben, deutlichst hervorgehoben wird, nicht mehr als 20 Zeilen zu schicken. Weshalb die Gewinner-Gedichte oft weit mehr als 20 Zeilen haben, versteh ich nicht ganz, ich schieb die Schuld jetzt aber mal wie so oft auf meinen Hauptschulabschluss. Ob Leerzeilen mitgezählt werden, wird auch nirgendwo erwähnt. Sicherheitshalber ging ich von "ja" aus, man will ja nichts falsch machen, wie im richtigen Leben. Ja, in diesem Augenblick vermischt sich das Virtuelle mit dem Realen. Gefährlich. Fast sogar pervers (kein Zufall dass da die Silbe "vers" drinsteckt)!

Das folgende Gedicht ist eines der vielen, zu denen ich einmal einen Kurzfilm drehen möchte. Ich habe das Bild von einem Kerl und einer Tussi im Sinn, die beide auf einem Berghang sitzen und in den Himmel schauen. Spannend nicht wahr? Und das Ende ist prädestiniert dafür, dass sie Liebe mit dem Einführen länglicher Kieselsteine machen (das verkauft sich bestimmt). Aber nun zu meinem Gedicht. Vielleicht kennt es der ein oder andere schon von Rhia's Seite. >>>

S t e r n e n s t r e s s

Mein Sternschnuppenwunsch ist glaub ich zu groß,
Doch allein der Versuch ist für mich schon Trost.

Ich flehe nicht mehr, bewege nicht mehr,
Als meine Augen von rechts nach links.
Verfolge den Wunsch hochgesandt in den Stern,
Mit ein wenig Vertrauen gelingt’s.

(Und wenn nicht?)

Stern erfülle es mir, Gott ich wünsche es mir!
Sehnsüchtig verzicht ich auf Atmen dafür.
Die Hände zur Schale zum Halten der Stirn,
Erfüll es am besten gleich hier.

(Dein Wunsch?)

Möchte gern sagen was mein Wunsch denn war,
Doch wenn ich es tue wird er mir nicht wahr.

(Sag schon.) Ich sag es dir nicht, lass mich in Ruhe!
„Wird er dir nicht wahr wenn du’s sagst und ich’s tue?“
...


Und auch hierzu wieder eine Geschichte, wieso, weshalb und warum (Gedichte wollen ja erklärt werden): Heute saß ich im Bus neben einem himmelshübschen Mädchen. Beim 07.19-Bus fast schon ein Wunder. Bei einer späteren Haltestelle erhob sich eine Frau - die vorher mit mir auf den Bus gewartet hatte und auch dort schon durch eine riesige Nase auffiel (noch größer als meine!) - von ihrem Platz, nachdem sie auf den Stop-Knopf drückte. Dabei ließ sie einen gewaltigen Nieser und ein dicker (grüner?) Tropfen flog auf meine Wange, nahe meines Auges. Danach, mit einer rekordverdächtigen Reaktionszeit von 1,75 Sekunden, hielt sie sich erst die Hand vor die gallespuckende Fresse (erinnert mich an die Latenzzeit meiner ersten Soundkarte). Es lag mir auf der Zunge, kroch an den Rand meiner Unterlippe und wollte ihr blutdurstig an den Hals springen: "Verfickte Fotze! Spritzt die mich an, die Drecksau!" Was ich wirklich gesagt habe: Nichts und zog ein Taschentuch raus, mit dem ich mir panisch übers Gesicht rieb (Tröpfcheninfektion, wie gefickt dass schon klingt). Kurz vor der ersten Klausur krank werden? Nicht mit mir! Ich hätte zurückspucken sollen.
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Labels:

15 kommentare von leuten die ich nicht kenne:

At 2:53 PM, Blogger der Nachbar sagt ungefragterweise...

624€ - da geht einiges gewaltig schief. Vielleicht wird uns irgendwas ins Essen gemischt oder aber das Wasser ist mittlerweile völlig haloperidolisiert, in den 80igern wären die Reaktionen nicht ganz so sanft gewesen, garantiert. - Und zu der Frau da im Bus: hättst du auch an Tröpfcheninfektion gedacht, wenn du ihr deine Zunge tief in den Rachen hättest schieben dürfen?

 
At 3:20 PM, Blogger Roger B. Nigk sagt ungefragterweise...

Mit der Zunge is'n richtig gutes Argument und wahrlich, ich komme in leichte Bedrängnis. Dann fällt mir aber wieder ein wie hässlich diese Ische war. Der hätte ich nicht mal den großen Zeh ins Maul geschoben, so viel steht fest. Aber mal anders gedacht: Hätte mich ein attraktives Weibchen - in dem Fall meine Sitznachbarin - angeniest, wäre es glaube ich aufs selbe hinausgelaufen. Ich stinksauer in Gedanken an Tröpfcheninfektion, denn Gesunde Leute niesen ja nicht ;) Hätte ich ihr jedoch die Zunge in besagten Rachen reingerammt (der Mund, Wirt vieler Bakterien), hätte ich wohl nur an das Berührungsgefühl und das Verstecken meines Ständers gedacht. Dahingegen: Du hast mich beim zweigleisigen Fahren erwischt! ARGH!!!

 
At 3:28 PM, Blogger Roger B. Nigk sagt ungefragterweise...

Und nochmal: ERWISCHT! AAAAHHHHHHHber lies nochmal genau, da steht was anderes.

 
At 3:38 PM, Anonymous Anonym sagt ungefragterweise...

Sie werden auch immer fehleranfälliger Herr Nigk (der Stress, dieser
Sternenstress, ich weiß). Vor ein paar Sekunden stand da nämlich noch
Giffah's auszugsweise Kopie. Sie sollten aber jetzt wirklich für
Wirtschaftsprivatrecht am Mittwoch lernen. Das werde ich nämlich jetzt
tun. Heißt auch für dich Giff, MSN schließen, du Fick!

 
At 10:27 PM, Blogger Fjaellet sagt ungefragterweise...

solche keimschleudern in ihrer eignen rotze ersäugt, do! und auch noch in front einer holden maid! da hätt ich aber den rohrstock tanzen gelassen. plus mehrwertsteuer.

und jetzt noch ein hinweis in eigener sache:
TÖTET BETTA!

 
At 1:18 PM, Blogger Roger B. Nigk sagt ungefragterweise...

Die holde Maid hat's glaube ich nicht bemerkt (ich glaube und wünsche mir es).

Mir gefällt das wenn man für seine Prinzipien kämpft. Würde der "Gottesanbeta Satan opfer"-Gruppierung sofort beitreten, nur wie macht man Beta rückgängig? Der einzige Nachteil besteht ja eigentlich nur darin, dass für Nicht-Beta-Leudäh das kommentieren etwas in die Schläfen zwickt. Wie oft is es mir schon passiert dass der Google-Muthafuckah wegen dem Wechsel mein altes Profil nicht findet und deswegen mein sorgfältig durchdachtes und auf Fehler korrigiertes 200-Wörter-Kommentar (zumeist im Fjaelletschen Blog) verwirft. Lernt man das Google aber verstehen und gesteht sich selbst ein, dass das Doppel-O in Google keine Hoden, sondern schöne Titten sind, lässt sich's prima mit leben. Beta is eh bloß aufgrund der Label-Sache interessant.

 
At 12:12 PM, Anonymous Anonym sagt ungefragterweise...

Au weia, das war nicht schön... Da hilft nur schnell wieder vergessen und zu Hause gründlich das Gesicht waschen...

Das Gedicht gefällt mir übrigens sehr gut, aber es ist so brav im Gegensatz zu all deinen anderen gedichten. Das bin ich ja gar nicht gewohnt :)

 
At 7:57 PM, Blogger Roger B. Nigk sagt ungefragterweise...

Annalena, der Großteil meiner Gedichte ist eigentlich "brav". Da hab ich dir anscheinend eine falsche Auswahl zukommen lassen :) Und hey, das wollt ich sowieso noch schreiben: Hab noch'n überteures Buch gefunden! Irgendwas mit Gucci zu 135 €. Wie cool, ein Gedicht von mir befindet sich in einem Buch das in ein und derselben Preisklasse eines Gucci-Fotobands liegt.

 
At 11:23 PM, Anonymous Anonym sagt ungefragterweise...

Na da siehst du mal ;) Ist vielleicht ne blöde Frage, aber worüber will denn Gucci schreiben? Das ist doch, so viel ich weiß, ne Klamottenfirma...

 
At 11:35 AM, Blogger Roger B. Nigk sagt ungefragterweise...

Scheint mir als hielten sich die Worte in Grenzen: Gucci by Gucci

 
At 9:34 AM, Anonymous Anonym sagt ungefragterweise...

Siehst du... nur weil Du unkeusche Gedanken bezüglich der Himmelsmaid hattest. da helfen dir Deine achsofrommen Sternengedichte auch nicht. Denn Gott ist ein straffender Gottt !!,!

 
At 10:38 AM, Blogger Roger B. Nigk sagt ungefragterweise...

Ach geh, dann müsste mich Gott ja ständig bestrafen. AAHHHHHHHHH!!!! BEIM TIPPEN DIESER ZEILEN HAB ICH MIR DIE FINGER DER LINKEN HAND GEBROCHEN!!! AAAAAAAHHHHHHHHHHHH!!!!!
Aber hm........mmmmhhhhh! Fühlt sich irgendwie geil an.

 
At 5:52 PM, Anonymous Anonym sagt ungefragterweise...

Wenn Gott ein "straFFender" Gott ist warum haben dann so viele Nonnen Cellulite häh?

 
At 10:26 PM, Anonymous Anonym sagt ungefragterweise...

@ giffah: erstmal wird Gottt mit drei "ttt" geschrieben und zweitens hinterfragt man Gottes Willen nicht!

@ roger: Ich weiß, ich weiß ( träum )

 
At 4:10 PM, Anonymous Anonym sagt ungefragterweise...

mit drei "ttt"? also gottttttttt? so wie fagottttttttt?

 

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