Säuferbitch
Ich wohne in einem Städtchen (besonders in meinem Viertel), da passiert monatelang gar nichts, wenn aber, dann richtig. Die dreistesten Raubüberfälle (im ganz großen Stil, durchgeplant, genial und oft leider auch sehr sympathisch in der Ausführung, voller Humor), (Selbst-)Morde, Drogendealer/-süchtige, Exhibitionisten, (äußerst) brutale Schlägereien (die meine Kinderaugen nicht verstehen wollten, jedoch tief ins Hirn saugten), verdächtige Menschen mit Fotokamera die täglich am Spielplatz stehen, Rentner die mit selbst gebastelten Messern versuchen ihre kroatischen Landsleute umzubringen, teils aggressive alkoholkranke Asoziale vorm Fenster, durchgeknallte (erfolglose) Schriftsteller mit Idioten-Blog im Netz, rassistische Politiker, perspektivlose Jugendliche und und und. Bei letzteren würde ich gerne verweilen.
Ort des Geschehens: Spielplatz. An diesem Tag (vorgestern? weiß nimma) war der Spanner, der kürzlich aus dem Bezirksklinikum entlassen wurde, kleine Kinder anspricht und meine Tante urplötzlich fotografieren wollte, als sie sich mit ihm deswegen unterhielt, nicht anwesend. Bisher konnte mir noch niemand diesen Kerl zeigen, würde ihn aber zu gern kennen lernen. Kurz bevor er auf den Auslöser drücken konnte, schlug meine Tante ihm die Kamera vom Motiv, worauf er sagte "Dein Gesicht merk ich mir.", was ein halbes Durchdrehen ihres Ehemannes heraufbeschwor (das Knie war fast schon in seinem Gesicht). Und schon kommt ein anderer, äußerst brutaler Jugoslawe, dem ich meine erste gesehene Schlägerei verdanke, zum Geschehen hinzu. Dieser Mensch weiß wie er zu kämpfen hat und tut dies rücksichtslos, ohne jegliches Mitleid, wahrscheinlich auch sehr oft. Sein kleiner Sohn (einer von zwei) fing das weinen an. Die Frau des Jugoslawen sagte zu meiner Tante, dass der Sohn immer so weinen würde wenn ihr Mann aggressiv wird. Heißt wohl, dass er auch zuhause so ist. Ein potentieller Psychiater-Addict mehr, in Form einer unschuldigen Kinderseele. Dieser Aggro-Jugo schlug den pedophilen Spanner mit dem Hang den Müttern in den Ausschnitt zu fotografieren, von seinem Fahrrad. Bevor er ihm aber vor den eigenen Kindern den Schädel mit einem eingesprungenen Stampftritt zerschmettern konnte (wirklich so), waren Passanten da um zu schlichten (diese Passanten taten dies nur aus ethischen Zwang heraus, allzu gern hätten sie den Pedo als blutendes Zitterfleisch gesehen). Ach, schon geht der Themenschwerpunkt flöten. Ich wollte doch von der zukunftslosen Jugend erzählen, warum sagt keiner was...
An diesem Spielplatz (liegt am Neutraublinger See) war eine Clique mit untalentierten Skateboardern und kleinen Babyfotzen, die üblichen Halbstarken halt. Machte nach einer kleinen Partie Tischtennis eine Fahrradtour mit meiner Oma um den See, wie so oft. Da sahen wir eine aufgebrachte Menschenmenge bei einem torkelnden Mädchen, höchstens 16 Jahre, wie ich später erfuhr. Sie hatte einen geilen Arsch, unglücklicherweise zu einer dumme Fresse, für'n Fick hätt's mir aber gereicht. Blut rann ihr übers Gesicht, kleine Platzwunde am Augenlid. Darauf aufmerksam gemacht verwischte sie das Blut mit der flachen Hand, ekelhaft, wie ich finde. Ohne AIDS-Handschuhe wollte ich die Kollegin nicht anfassen. Blieb kurz stehen, konnte aber nicht erkennen ob sie vielleicht was härteres ausprobiert hat (allein schon ein kurzer Blick in die Augen klärt über etwaige Vergiftungserscheinungen auf, dazu Hautfarbenveränderung, Reaktionsvermögenskontrolle, das alles). Fuchtelte mit meinem Handy rum und wollte einen Krankenwagen rufen, da sagte man mir schon dass alles in Ordnung sei. Merkt euch: Niemals einen Betrunkenen glauben, lasse mich aber gerne zum weiterfahren überreden wenn irgendso'n Typ mich wegweisend anschiebt. Ich bin mit diesem Sachverhalt des leugnenden Säufers vertraut. Als Kind war es wöchentliches Ritual den blutenden Opa die Treppen hochzutragen nachdem er Überstunden in der Kneipe machte. Nicht sehr schön, muss ich sagen. Meine Entscheidung wirklich weiter zu fahren wurde durch die vielen Menschen unterstützt (ihre Cliquen-Freunde standen nicht bei ihr, die waren weit weg, mit Bierflaschen in der Hand, wohlgemerkt). 'Die wissen schon was zu tun ist.' denkt man sich. Sah im Fahren kurz nach hinten, schon stürzte das Mädel flach hin, nicht in der Lage sich abzustützen. Bei Gott, was ist los mit diesen Leuten? Ihr Sturz kündigte sich durch heftiges Schwanken an, niemand griff ein. Ich war enttäuscht, sehr sogar. Am meisten aber von mir selbst, weil ich weiterfuhr, ICH IDIOT! Zuerst vergewisserte ich mich aber, ob sich ihre Blutung verstärkte, als man sie hochhob. "Die hat'n Kreislaufkollaps.", hörte ich eine Passantin erzählen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man bei einem Kreislaufkollaps nicht mehr aufstehen kann. Gut, das schaffte das Mädchen zwar auch nicht mehr aus eigenen Kräfte, aber stehen klappte gerade noch so. Was macht man nun? Schock- oder stabile Seitenlage, je nachdem, tendiere stark zu letzteren (besuchte erst vor kurzem einen freiwilligen Erste-Hilfe-Kurs, das sollte jeder machen, besonders zur Auffrischung). Ruhe bewahren, Unruhe überträgt sich, ähnliches Set and Setting-Prinzip, beschwor Timothy Leary schon. Was als nächstes? Vergifteten zum Erbrechen bringen. Dies tut man meist, indem man dem Betroffenen viel (Wasser) zu trinken gibt und ihn vorn über gebeugt den Finger in den Hals steckt. Zu trinken hatte die Kleine wohl bereits genug. Kotzen erledigte sich auch von selbst, wie ich später hörte ("Hat sich von oben bis unten vollgebrochen." Wie froh ich dann doch war, dass ich die Schlampe nicht gestützt habe, meine Klamotten waren frisch gewaschen; Oma: "Hättest du die wirklich angelangt?", O-Ton Ich: "Wahrscheinlich nicht nur das, die war total kirre." und mein dickes Grinsen zur Hervorhebung pervertierter Hintergedanken dazu, ließ meine Oma kopfschüttelnd abwinken, hahaha). Spielte zuhause angekommen auf dem Parkplatz, diesmal mit meinem Onkel, weiter Tischtennis. Eine Stunde später kam endlich ein Krankenwagen, der mit der Unübersichtlichkeit des Seegeländers kämpfte. Minuten darauf, ein ADAC-Hubschrauber, der so tief flog, dass es uns den Tischtennisball davonriss. Der landete dann auf der kleinen Seeinsel, wo zuvor diese Kidz noch am Saufen waren (jetzt wissen wir endlich dass des ein Hubschrauberlandeplatz sein soll und nicht nur ein Fleckchen Sand zum Sonnenbad hautkrebsgeiler Eltern, die sich selbst und ihre Kinder nicht eincremen). Danach ein Polizeiwagen (ziemlich spät, wie ich finde, die Bullen sind eigentlich am nahsten dran). Noch ein Polizeiwagen, genauer gesagt ein Bus voller Drogenhunde. Man sagte mir später, sie hätte angeblich Deo (!) getrunken und es bestand Lebensgefahr. Wutdafuck?!?!?! Ist das eine neue Art high zu werden, von der ich nichts weiß und die ich deswegen noch nicht ausprobiert habe? Wird nachgeholt und in diesem Blog ausführlich darüber berichtet.
Die Freundin des Mädchens sollte im Krankenwagen mitfahren, traute sich aber nicht, weil sie ihre Eltern fürchtete. Was für Freunde hat die Kleine, fick mir doch die Ohrmuscheln in den Kopf! Geht's noch?! Die Kleine überlegt es sich jetzt aber sicherlich zweimal bevor sie sich mit dem Deoroller auf dem Weg von einer Achsel zur anderen in den Mund fährt. Ihre Freunde würde ich mir auch noch genauer vor Augen führen und schnellstens aussortieren, oder bestenfalls komplett verwerfen, wäre ich sie. Das tat ich auch als diese Drogensache innerhalb meiner Clique zu eskalieren drohte, ist aber eine andere Geschichte. Also, kleines Mädchen (das so groß war wie ich), präziser an deinen Arsch: Wenn du aus dem Krankenhaus raus bist und deine Freunde in den Wind geschossen/geschissen hast, komm zu mir und ich mach dich so high wie es keine Droge schaffen könnte. Lebensgefahr würde zwar dennoch bestehen (einmal is mir 'ne Töse unterm Ficken verblutet, wurde in August Underground Mordum verfilmt, nicht anschauen bitte), aber wenigstens trittst du mit einem Lächeln ab, das sollte dir was wert sein.
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Ich weiß, ich versprach zwei Einträge, mag aber nicht mehr. Deswegen kriegt ihr den anderen Eintrag andermal. Möchte mich noch kurz ENTSCHULDIGEN...
...bei Natascha Kampusch. Sie wurde im Internet schon so oft beleidigt, da möchte ich mich klar davon abgrenzen und ihr anbieten alles wieder gut zu machen. Nata, komm vorbei, ich bumms dir deine nicht sichtbaren Depressionen weg und klau dir ein paar deiner Millionen Euronen. c ya p, bitch!
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