Abgelenkt

Der langweilige Blog eines langweiligen Schriftstellers.

Montag, März 13, 2006

Bepisst euch, Mitleider!

Ich bin ein Mensch mit Ängsten. Tief verborgene Ängste, verschiedenartige, manche offensichtlicher und erklärbarer als andere. Mir fehlt es an nichts, nichts was ich zum Leben benötige. Nur was um Gottes Willen fehlt mir um dem Leben das abgewinnen zu können, was ich für selbstverständlich halte?

(Innerer) Frieden und vollkommene Harmonie ist eine Selbstverständlichkeit für mich (welche ich Tag um Tag vom Leben erfolglos einfordere), die jedoch niemals oder nur teilweise vorkommen wird, egal wo auf dieser Welt. Politische oder sonstige Geschehnisse sind jetzt aber nicht das auf was ich hinaus will. Es geht einzig und allein um mich. Denn ICH muss mich in meiner eigenen Haut wohl fühlen, MIR muss es gut gehen damit ich mich um andere in richtiger Art und Weise kümmern kann (ein Kranker kann einen Kranken nicht gesund machen). Daran halte ich mich jedoch nicht. Sollte jemand mit einem Problem zu mir kommen, werde ich ihm dennoch so weit es geht helfen. Wird mich jemand fragen ob mit mir etwas nicht stimmt, werde ich mit "Alles in Ordnung." antworten.
Mein Harmoniebedürfnis ist extrem groß. Ich möchte dass alles perfekt läuft, es allen in meinem Umfeld gut geht und ich keine Probleme habe, weder mit mir selbst noch mit irgendjemand anderen. Aber bestimmte Gefühle stellen mir ein Bein, beim Versuch eine Scheibe vom Glück zu finden. Ängste die mich plagen:
1. Die Angst vor dem Tod. Ich habe (eigentlich unbegründeter Weise) Angst zu sterben. Was mein Leben mir bisher bot, kann nicht alles gewesen sein. Sollte es wirklich eine höhere Bestimmung für meine Existenz geben (und die gibt es meiner Ansicht nach für jeden von uns, nur wird sie unterschiedlich stark wahrgenommen oder gar nicht erst erkannt), habe ich diesAufgaben und Pflichten im Rahmen dieser Bestimmung noch lange nicht erfüllt. Daher gründet aber meine Angst vor dem Tod nicht. Die Angst Dinge nicht vollendet zu haben und Leute auf dieser Welt zurückzulassen, die mich brauchen, das sind die zwei Säulen auf denen meine Angst sich stützt.

Ich habe keine Angst vor dem was passiert, wenn ich sterbe. Ehrlich gesagt habe ich keine Erwartungen an ein Leben nach dem Tod. Danach ist es meiner Meinung nach vorbei. Keine Wiedergeburt, kein Leben danach, kein Jenseits. Das sind alles Dinge die man erfand um sich den Abschied leichter zu machen. Dagegen spricht nichts. Wenn es hilft, hat es meinen Segen, nur bin ich etwas kritischer, pessimistischer.
Ich habe keine Angst vor dem Sterben an sich, sondern nur Angst vor den Konsequenzen, auf die ich nach dem Tod keinen Einfluss mehr habe und die sich vollends meinem Wirkspektrum entziehen werden. Meine erste und zugleich größte Angst müsste korrekterweise demnach lauten: Angst andere im Stich zu lassen und eigene Möglichkeiten nicht gänzlich auszuleben oder wenigstens auszuprobieren.
2. Die Angst vor dem alleine sein. Es ist mir scheißegal ob ich alleine bin, ob ich wirklich der einzige Mensch in meinem Leben sein soll (so witzig und wirr das auch klingt). Die Angst vor dem alleine sein ist einfach nur eine andere Überschrift für die Angst vor dem Verlust. Die Rolle des Einzelgängers war nie ein Problem für mich und häufig sehr angenehm. Aber Menschen zu verlieren die einem ans Herz gewachsen sind, bedeutet für mich langsames verbluten.
Ich bin jemand der sehr viel nachdenkt, das wisst ihr. Ich bin ein Mensch der sich Dinge durch den Kopf gehen lässt und abwägt. Werde ich jedoch die Menschen (bzw DEN Menschen) verlieren, den ich (indirekt) für ein Weiterleben benötige, was passiert dann mit mir? Ich würde es nicht beenden wollen, Selbstmord ist keine Option und wird auch keine seine. Ob das allerdings so bleibt, wird nur die Belastbarkeit meines Verstandes zeigen. Auf jeden Fall würde sich dadurch eine ganze Menge für mich ändern, und diese Änderungen werden mich als Person auch betreffen. Damit müsste meine zweite Angst eigentlich heißen: Angst vor dem Verlust mir wichtiger Menschen.
3. Die Angst vor Veränderungen. Ich bin in einem Alter in dem sich viel bewegt. Langsam erkennt man die Zutaten für ein anständiges Leben, zerbricht aber daran, dass man nicht kochen kann. Das ist eine amüsante Sichtweise, zugleich aber auch eine sehr schmerzhafte. Auf was ich hinaus will: Ich studiere. Warum? Weil ich nicht den Job bekommen habe, den ich wollte. Gibt es keine anderen Jobs die ich bekommen könnte? Doch, aber mit denen wäre ich nicht glücklich. Wärst du mit dem Job glücklich den du ursprünglich wolltest? Eigentlich nein. Bist du glücklich mit dem was du jetzt tust? Nein. Was erwartest du? Keine Ahnung… einen Richtungspfeil. Wo soll dich dieser Richtungspfeil hinschicken? Weiß nicht. Ich weiß nur, dass diese Angst auch Zukunftsangst genannt werden kann.
Angst Nr. 4 bis Nr. 1985: Ängste die den obigen drei entspringen, von Schluckangst bis Angst vor dem Angst haben.
An jeden der damit liebäugelt mir ein Kommentar dazu zu schicken und mich mit Scheiße vollzuschwallen: Lest die Überschrift ;-)

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1 kommentare von leuten die ich nicht kenne:

At 1:03 PM, Blogger Roger B. Nigk sagt ungefragterweise...

Sucht dazu den Eintrag "The journey of Life / Fears..." auf Mics Seite oder klickt auf diesen LINK.

Wie so oft: Danke, Mann.

 

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